Beim TSV 1860 München war in den letzten Monaten einiges los. Geplant war, dass der Klub lange um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitspielt.
Das Ziel wurde durch eine schwache Spielzeit in der 3. Liga krachend verfehlt, 13 Zähler betrug der Abstand am Ende auf den Relegationsplatz drei.
In der Folge gab es viele Diskussionen, auch auf Trainer- und Sportchefebene. Der Trainer wurde bereits in der letzten Spielzeit gewechselt, nun gab es auch eine Veränderung auf der Sportchef-Ebene.
Mitte Juni gab der Klub bekannt, dass 1860 und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel künftig getrennte Wege gehen. Der 51-Jährige wechselt zu Austria Klagenfurt in seine Heimat Österreich. Nach fünfeinhalb Jahren am Stück und insgesamt knapp einem Jahrzehnt zieht Gorenzel einen Schlussstrich unter seine Zeit beim TSV.
Als Nachfolger ist nun eine große Lösung im Gespräch. Horst Heldt, ehemals bei Schalke in verantwortlicher Position unterwegs, soll Favorit auf den Posten des Sportchefs bei den "Löwen" sein.
Das berichtet "dieblaue24". Auf der Mitgliederversammlung erklärte 1860-Präsident Robert Reisinger: “Nach dem Weggang von Günther Gorenzel in seine Heimat braucht 1860 einen neuen Sportlichen Leiter. Ich habe mich intern dafür ausgesprochen, eine starke Persönlichkeit zu installieren. Aus verschiedenen Gründen hat die Nachfolge länger gedauert als mir lieb war. Die interne Debatte hat bald ein Ende. In Kürze sollte 1860 wieder einen sportlichen Leiter von Format haben."
Und das soll Heldt sein, der zuletzt auf der Suche nach einer neuen Aufgabe war, nachdem er im Mai 2021 als Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln ausschied.
Heldt, der in München lebt und eine Spieler-Vergangenheit im Klub hat (125 Spiele für 1860), soll nach Infos von "dieblaue24" bereit sein, unter Geschäftsführer Marc Pfeifer als Sportdirektor beim Drittligisten einzusteigen.
Viel Einfluss auf den Kader könnte er nicht mehr nehmen, denn 17 Spieler sind nach der schwachen letzten Spielzeit bereits weg, acht Neue wurden geholt. Eine große Einnahme generierten die Münchner durch den Abgang von Innenverteidiger-Talent Leandro Morgalla, der für kolportierte 1,8 Millionen Euro zu RB Salzburg wechselte.
Vielleicht kann dann bald Heldt entscheiden, wie dieses Geld in neue Spieler beim Traditionsverein investiert wird. Wobei es offenbar schon unterschiedliche Ansichten gibt, wann es SInn macht einen neuen Sportchef vorzustellen.
Wir sind weit in den Planungen fortgeschritten, dass das jetzt wahrscheinlich keinen Sinn machen würde
Maurizio Jacobacci
1860-Trainer Maurizio Jacobacci erklärte: "Wenn in diesem Moment jemand kommen würde, wäre es schwierig. Er müsste sich einarbeiten und meine Ideen erst mal verstehen. Wir sind weit in den Planungen fortgeschritten, dass das jetzt wahrscheinlich keinen Sinn machen würde."
Was der Präsident aber anders sieht. Er sagte gegenüber der "SZ": "Personalentscheidungen der KGaA gehören nicht zum Aufgabengebiet eines Trainers.”
Klingt nicht nach der ganz großen Harmonie.